Wenn wir im Campus einen Konflikt analysieren, tun wir das immer, um herauszufinden, wer vom Konflikt betroffen ist und wie die Struktur des Konfliktes ausschaut. Dafür nutzen wir eine kleine, feine Technik: das Systemogramm. Das ist unser „Zauberwerkzeug“ um ein Konfliktsystem in seiner ganzen Komplexität sichtbar zu machen. Ein Systemogramm wird eingesetzt, um alle Beteiligten, die Konfliktebenen und die dahinter stehenden Verletzungen zu benennen und die untereinander bestehenden Konfliktstrukturen und -verbindungen sichtbar zu machen. Diese Technik hilft uns die Struktur eines Konfliktes professionell zu analysieren.

Für uns ist das Systemogramm besonders hilfreich dabei, unparteiisch zu bleiben. Wir vermeiden ein Schubladendenken aus Tätern und Opfern und finden immer wieder bestätigt, dass es meist mehr Beteiligte bzw. Betroffene gibt als gedacht. Und wir erkennen gemeinsam, wieviele Menschen aufgrund welcher Ursachen durch welche verantwortliche Person verletzt sind. Es ist oft erstaunlich zu erkennen, wer alles zum Konfliktgeschehen beiträgt oder beigetragen hat. Das Ziel des Systemogramms ist es, auf systematische Weise die gesamte Konfliktlandschaft und Struktur zum aktuellen Zeitpunkt (also JETZT) zu visualisieren, in dem wir

1. Die Beteiligten identifizieren: Zunächst werden alle Personen, Gruppen oder Institutionen, die am Konflikt beteiligt sind, identifiziert. Dies umfasst direkte und indirekte Beteiligte, also sowohl diejenigen, die aktiv am Konflikt teilnehmen, als auch jene, die betroffen sind.

2. Konfliktebenen analysieren: Im nächsten Schritt werden die verschiedenen Ebenen des Konflikts analysiert. Hierbei wird untersucht, auf welchen Ebenen die Konflikte stattfinden, z.B. persönlich, zwischen Gruppen, institutionell oder gesellschaftlich.

3. Verletzungen und Verantwortlichkeiten beschreiben: Danach werden die Verletzungen, die im Verlauf des Konflikts entstanden sind, und die dafür verantwortlichen Personen oder Gruppen identifiziert. Dies hilft, die Ursachen und Auswirkungen des Konflikts besser zu verstehen.

4. Konfliktstrukturen visualisieren: Abschließend wird die gesamte Konfliktstruktur visualisiert. Dies umfasst die Darstellung aller Beteiligten, Konfliktebenen und Verletzungen sowie ihrer Verbindungen untereinander. Diese Visualisierung bietet eine klare Übersicht über das gesamte Konfliktgeschehen.

Durch diese systematische Vorgehensweise wird ein umfassendes und klares Bild des Konflikts erstellt, das eine fundierte Analyse und Lösungsfindung ermöglicht.

Das Powertool

Im Leadership Campus nutzen wir für die Schritte 2. und 3. die Systemgesetze als „Abkürzung“ zum Kern eines Konfliktes. Die 10 Systemgesetze ermöglichen es ganz einfach zu dokumentieren, was Geschen ist, ohne individuelle Meinungen in die Analyse einfließen zu lassen. Deshalb sind sie auch Bestandteil jedes Leadership Trainings, egal ob Kompakt-Wissen oder Masterclass.

Falls du die Systemgesetze noch nicht kennst, bieten wir mit dem Kompakt-Wissen Konflikte ein kurzes Online-Training zur Entwicklung von Konflikt-Kompetenz, bei dem wir nicht nur die Systemgesetze ausführlich behandeln, sondern unter Anderem auch mit dem Systemogramm kombinieren.

In diesem Online-Training erhalten Führungskräfte die wichtigsten Grundlagen, um einen Konflikte kompetent zu analysieren und in die Bearbeitung zu bringen.

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